Am Wochenende kam überraschend unser alter Sudienkumpel Bernø zu Besuch. Mit ihm stürmten wir abends in die Berti Vogts äääh Betty Ford Klinik auf der Großen Freiheit wo eine verdammt nette Geburtstagsfeier stattfand.

Der Knaller des Abends: Bernø zeigte uns wie man in London Sambuca trinkt. Das geht so: Mund trockenmachen, Kaffebohnen wegwerfen, Sambuca reinkippen, nicht schlucken!, etwas gurgeln, Mund auf. Der Nebenmann hat das Feuerzeug bereit und zündet den hochexplosiven Atem an. Dann spuckt man Feuer und schluckt das Zeug hinter. Unser Feuerteufel Bart schleppte natürlich eine Runde nach der anderen an.

Wer sich noch steigern will macht die "Freiheitsstatue". Dazu steckt man sich noch den Finger in den Mund und benetzt ihn mit Sambucca. Dann steht man feuerspuckend und mit brennenden, ausgestreckten Zeigefinger (wie das Vorbild in NY) am Tresen. Was für eine Show!

Derzeit ist ja Vojtila auf allen Kanälen präsent. Da fällt mir ein einschneidendes Erlebnis meiner Jugend ein. So in der 10. Klasse, also irgenwann um 1985 fuhr meine Klasse zum Papst-Besuch nach Speyer, quasi um seinen Auftritt auf seiner damaligen Deutschland-Tour zu besuchen. Ich fuhr damals hauptsächlich mit weil dadurch ein Tag Unterrich komplett ausfiel. Das ist doch was. Ich sollte es bereuen.

Der Event zog alle Mundorgelnden Wandergitarristen (kumbajaaa..), Lila-Tücher tragenden Ökos und fanatische Kirchen-Freaks aus dem Umkreis an. Diese versorgten sich mit amtlichen Merchandising: Papst-Bilder und Buttons gabs überall. Dann stürmte man vor den Dom wo es zuging wie auf einem Pop-Konzert.

Die Krönung war mein neben dem Papstmobil rennender und wie ein Teenie beim NSync-Konzert winkender Religionslehrer. Auf dem Heimweg verkündete er im Bus übers Mikrofon, dass er kurz Augenkontakt mit dem Papst gehabt hätte und dies deswegen der schönste Tag in seinem Leben sei. Ich und alle um mich rum sahen betreten zu Boden. Das erleuchtete Grinsen ging wochenlang nicht mehr aus seinem Gesicht. Mir wurde an diesem Tag und im Alter von 15 eines klar: Der Papst ist in erster Linie das Popidol für die katholische Masse.

Der Arnold Sieg in Kalifornien und meine aktuelle Knieschonungs-Winterpause haben mich letzte Woche inspiriert mir mal das Fitness Studio bei meinem Büro um die Ecke näher anzugucken. Es ist zwar nicht gerade luxuriös ausgestattet und beim Saunen bekommt man auch keine angewärmten Handtücher gereicht, aber dafür ist der Preis unschlagbar günstig.

Daher hab ich (mal wieder) einen Vertrag abgeschlossen und möchte die kommenden 15 Monate so 1-2 mal mittags rübergehen und ein wenig Eisen stemmen. Hoffe ich ende nicht wieder als Karteileiche - was ja immer das Problem an den Muckibuden ist. So wie auch gekaufte Hometrainer meistens als Kleiderständer oder Hinderniss in der Wohnung enden. Aber da ich jeden Tag an dem Laden vorbeistolpere und man immer mal ne Stunde Zeit hat bin ich doch zuversichtlich.