Freitag, 29. April 2005
koyak, 00:45h
Konzert: Queen & Paul Rodgers Bevor ich zum Konzert komme, erst nochmal zur viel und heiß diskutierten Frage "Ist Queen ohne Freddie sehenswert?". Ich sehe das so: Queen & Paul Rodgers ist so ne Art "Page & Plant", die natürlich nicht Led Zeppelin, aber allein schon deswegen interessant sind weil da zwei Legenden auf der Bühne stehen. Bei der neuen Queen-Tour sind es gleich drei: Brian May ist immer noch ein Gitarrengott, Roger Taylor dazu, na wunderbar und Paul Rodgers ist für mich allein schon wegen dem was er bei Free abgeliefert hat ein ganz großer. Also warum sollte man sich die neue Tour nicht anschaun? Übel finde ich dagegen diese unsägliche Musical-Kacke "We will rock you". Das macht mich ähnlich an wie "Mamma Mia" - Abba Hits mit deutschen Texten, verpackt in eine hampelnd dargebotenes Dumpfbacken-Singtheater. Für Bart, einen Queen-Fan der härtesten Sorte wars eh keine Frage und meine allererste Lieblingsband hiess genauso. Also sind wir gestern wieder auf gut Glück richtung Color Line Arena aufgebrochen und haben prompt zwei gute Plätze zum annehmbaren Preis (gemessen am heutzutage Üblichen Preiswucher bei Konzerten) ergattert. Die Halle war wieder mal komplett bestuhlt (wer denkt sich eigentlich so nen Bullshit für Rockkonzerte aus?) , was jedoch dem Altersdurchschnitt in der Halle nicht unangemessen war. Hätte auch fast der Musikantendstadl sein können. Daran merkten wir schon dass die Queen-Zeiten schon verdammt lang her sind. Punkt 20:15 gings zu unserer Überraschung schon los. Keine Vorband. Ein Eminem-Song ertönte (kein Witz!) vom Band, dann Akkorde von Brian dazu und plötzlich stand Paul Rodgers auf einem Laufsteg, der bis weit in die Halle ragte. Los gings mit "Tie your mother down". Anfangs fühlt man sich als alter Fan noch etwas verwirrt, da steht einerseits der so vertraute Brian May, der von der Ferne exakt so wirkt wie vor 20 Jahren und Roger Taylor, dazu singt aber Paul Rodgers, der aber anders aussieht wie der den man von Free in Erinnerung hat. Song für Song wächst das Bild aber zusammen und beginnt richtig Spass zu machen. Dass Taylor und May noch spielen wie ne eins ist keine Frage und Rodgers ist wirklich exzellent bei Stimme. Die Queen-Songs singt er gut und richtig, mit eigener Note und läuft vor allem niemals Gefahr, die Sache als Mercury-Impersonator ins schlechte Licht zu rücken. Das gibt dem Ganzen den richtigen Abstand zum übermächtigen Freddie-Erbe. Nie hat man das Gefühl sein Werk würde mit Füßen getreten oder kommerziell gemolken. Die Reste von Queen machen einfach nach 19 Jahren wieder Musik. Ich finds gelungen. Dann kam eine Unplugged-Runde mit "39" und "Love of my life", die May alleine sang. Danach eine langsame Version von "Hammer to fall" die dann wieder in einen Rock-Teil mit kompletter Band überleitete. Unterstützt wurden die Stars des Abends von einem Bassisten, einem Keyboarder und einem zweiten Gitarristen, alles "Nobodys", aber natürlich Vollprofis. Nicht nur Queen-Hits, auch Paul Rodgers-Nummern standen auf der Playlist. Hat mich überrascht, denn dass "Allright now" bei den Zugaben kommen würde war mir schon klar, aber es kamen auch unbekanntere Rodgers-Solo- Songs, was mich beeindruckte. Jeder hatte mal sein Solo, Roger Taylor mit "I´m in love with my car", Brian mit dem "Brighton Rock"-Echo-Gitarrensolo und sogar Freddie kam gegen Ende von der Leinwand dazu bei "Bohemian Rhapsody" - da kamen Erinnerung an meine "Elvis die Leinwand"-Konzerte auf. Dennoch, das war schon ok! Außer den Pflich Hits wie "Radio Ga Ga" kam im Zugaben-Block auch "I want it all", "Show must go on", bei denen Rodgers noch mal deutlich unterstrich, dass er zu den wenigen gehört, die Freddies Gesangslinien wirklich gut und druckvoll bringen kann. Am Schluss dann noch das übliche mit "We are the champions" und "God save the queen". Insgesamt hats uns sehr gut gefallen. Besser und geschmackvoller hätte man ein Queen-Comeback nicht gestalten können. Sicherlich eins fehlt bei der ganzen Sache enorm: Freddie hatte eine dermassen einzigartige, charismatische Bühnen-Präsenz, die kein Sänger dieser Welt wiederholen kann und wird. Trotzdem war es ein klasse Konzert! Wie hiess es damals bei der Elvis auf Leinwand-Tour auf dem Plakat: "If you never saw it live, this is as close as you can get." Das trifft die Sache ziemlich genau.
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