Freitag, 7. Februar 2003
koyak, 12:24h
Criticism zu Vol II: CD-Review von Eckhead Kaum ist sie draussen, schon gibt es die ersten Pressestimmen! Den Anfang bestreitet gleich ein hochkarätiger und gefürchteter Profi, der - wie man merkt - sein Handwerk versteht: Koyak: "The Lost Piano Tapes Vol. II" (Spaltrock Records) "The Lost Piano Tapes Vol. II" präsentiert sich - man beachte die subtile Ironie - deutlich gitarrenlastiger als das Vorgänger-Werk, wieder mal gekonnt changierend zwischen Rock'n'Roll, Rockabilly und Blues-Ballade. Das Album verbindet dabei die Subtilität eines viel zu früh gestorbenen Nick Drake mit der seelischen Tiefe eines Nick Cave ohne "Bad Seeds" und der Coolness des jungen "Thin White Duke" David Bowie. Und er ignoriert - wie es sich für ein wahres Genie gehört - gekonnt die Diktatur der Form. Das macht ihn unberechenbar, aber dafür umso glaubwürdiger. Um es gleich vorweg zu sagen: diese Scheibe kickt wirklich Arsch, sie ist ein Meilenstein, sie bietet eine ganze Menge Überraschungen. Gerade Songs wie das strapazierte "Bridge Over Troubled Water" (man erinnere sich nur an ausgesprochen grauenhafte Versionen von Aretha Franklin, Stevie Wonder oder Jonatha Brooks) oder "Mess of the Blues" von Doc Pomus und Mort Shuman, das Altmeister wie Status Quo, Nick Lowe oder gar der singende Postmann "The King" nicht besser hätten interpretieren hätten können, zeigen die Brillianz dieses Ausnahme-Multi-Instrumentalisten, der schon mit seinen sensationellen Bon-Scott-Covern für einiges Aufsehen gesorgt hat. Auch die "singende Festplatte" auf dem Bonus-Track "I just can't help believing" dürfte ohne Mühe zum Standard der Deejay-Community um die Wiener Schule avancieren. Der dezent platzierte Cross-Over zeigt neben dem großen gesanglichen Potential das wahre Talent dieses Ausnahmekünstlers, dem vielerorts vorgeworfen wurde, seine Werke seien "überproduziert" oder gar "zu glatt". Das Gegenteil ist der Fall: mit seinem hemdsärmeligen Ikea-Style wird er es sogar in die angesagten Chillout Lounges in den angesagten Metropolen schaffen, ohne sich dabei dem grassierenden und ebenfalls angesagten Elektro-Eklektizismus anzubiedern. Zwischen Senilität und Inspiration, zwischen technischer Imperfektion und stilistischer Genialität, zwischen Alterndem-Rockstar-Gebhabe und der Magie des Augenblicks, zwischen Larmoyanz und Coolness reflektiert dieses Alterswerk von Koyak auf vielschichtige Art und Weise ein zerrissenes Ego - immer mit einem ironischen Augenzwinkern, das allerdings nie die Authentizität des wahren Musik-Liebhabers vermissen läßt. Koyak hat Humor, Windpocken, Bock auf Mucke. Aber er verarscht nicht. Kein Song illustriert das besser als seine Eigen-Komposition "Ain't no reason to talk about it". Koyak macht es sich zwischen allen Stühlen bequem, auf welchen Dinge wie Coverband, Trash, Oldie, Partygag oder Homerecording stehen. Er reduziert die Sache wieder auf das Wesentliche: Musik. Wie könnte man "The Lost Piano Tapes Vol. II" also charakterisieren? Am besten so: inhomogen, hemdsärmelig, authentisch, ambivalent, expressiv, melancholisch, rauh. Das sollte reichen. Fürs erste jedenfalls. Denn wir werden mit Sicherheit noch viel mehr hören von Koyak. Mich würde nicht wundern, wenn die 18 ungeschliffenen Rohdiamanten (inklusive der beiden Bonus-Tracks) von Koyak alias SK (übrigens nicht zu verwechseln mit dem legendären holländischen Schachtalent) - aufgenommen in modernster DDD-Technologie mit Dolby 5.1 SuperCD Bass Boost AudioMaxx Surround und SMX Spectral Sound Enhancement Technology in dem legendären Record Plant Altona sowie bereits im Pre-Release digitally remastered und mit "Key plus Audio XS"-Kopierschutz versehen - demnächst als "Cross Promo Nice Price" bei der EMI, bei Hennes & Mauritz oder gar bei Tchibo vertrieben werden würde. Verdient hätte er das allemal. Denn eines wissen wir ganz genau: jede wahre Revolution beginnt in der Garage. Oder im Wohnzimmer. Eckhead alias "Wolfgang Göbelding", "Rollin' Stoned" (4 von 5 Sternen)
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