Am Freitag abend haben Crusader und ich ausführlich in die neue Metallica reingehört. Eines sollte auf jeden Fall Schule machen: der CD liegt eine Bonus DVD bei, auf der alle (!!) Songs nochmal als "proberaum"-Video zu sehen sind. Das kommt bei so einem recht radikalten stilistischen Schwenk, den die Jungs vollzogen haben enorm gut. Irgendwie hat man das Gefühl die Songs besser zu verstehen wenn man sie so gesehen hat.

Ein finales Urteil möchte ich zum Album noch nicht abgeben, denn ich glaube das ist eine Scheibe in die man sich reinhören muss. Jedenfalls ist es kein Langweiler a la "Reload" oder eine Verirrung a la "symphony versus Metallica". Es ist eigentlich "Back to the roots", obwohl die Band sich von reichlich modernen Sounds und Bands hat beinflussen lassen: Fette, grungige Riffs, manchmal fast Punk. Zum Teil eher Slayer, denn Metallica. Keine Soli, wilde, unkonventionelle Song-Strukturen. Ihr merkt schon: Das Album ist defintiv nicht uninteressant.

Der Sound ist so roh, wie ich es schon lange bei keiner Platte mehr gehört habe. Wenn ein Riff losbrettert vibriert der Snare-Teppich, also hat man das Ding live im Studio eingespielt. So mag ich das. Allerdings ist gerade der Snare-Sound von Ulrich gewöhnungsbedürftig: Er scheppert nach, als würde der Drummer auf eine leere Ölsardinendose eindreschen. Hmm. Sonst gibts auch viel überraschendes: Kirk Hamster singt (unglaublich) Bachground, man hört des öfteren den Bass und wie gesagt keine Soli. Auf jeden Fall mal reinhören.