Freitag, 23. April 2004

Wir brauchen Bass!


Zwar erfand ich neulich bei meiner langen Mix-Session neue Tricks um mehr Sound aus meinem Bass rauszuholen, doch irgendwie wurde mir dabei auch klar dass der Bass bei meinen Aufnahmen Soundtechnisch der Schwachpunkt ist. Denn leider fängt das Teil an ein nerviges Brummen zu erzeugen, sobald man per Software die Bässe - die ein Bass ja eigentlich von Natur aus haben sollte - verstärkt. Das Instrument dass ich spiele ist zwar Kult, aber es kommt in die Jahre. Die Elektronik hat auch ihre Schwächen. Es kommt überhaupt nur noch Sound in einer bestimmten Pick-Up Schaltung raus.

Den Bass hab ich ca. 1987 für meine erste Band "Scanner" zum stolzen Preis von DM 100 gekauft, weil ich dort plötzlich auch Bass spielen sollte. Damals suchten wir händeringend einen Bassisten und fanden keinen, also liess ich mich überreden die 4 Saiten zu übernehmen. Lange hielts nicht, denn schon bald sollte Karl Knapp und Fricke von den damaligen Lokalgrößen Logan B zu uns stossen, wonach ich plötzlich wieder nur der Sänger war.

Zurück zum Bass: Das Ding ist zwar Kult, aber ehrlichgesagt eine billige Rickenbacker Kopie von Hoyer (also auch noch ein Reisbrett, noch nicht mal einer von Hohner). Gestern hat KoetterX ihn nicht ganz zu unrecht als "Brennholz" bezeichnet. Naja er bekommt natürlich einen Ehrenplatz in meiner "Koyak Rock n Roll Hall of Fame" im Keller, aber es ist an der Zeit für einen neuen Bass.

Also trottete ich gestern zum Gitarren-Dealer meines Vertrauens und wollte wieder mal nur schauen. Ich wollte nicht soo viel ausgeben, denn ich bin ja kein hauptberuflicher Basser. Zuerst wollte ich ein Schnäppchenteil bei Musik Thomann bestellen, aber bestellen ist bei Instrumenten ja immer so ne Sache. Gerade wenn sie in der unteren Preisklasse sind ist das ein ziemliches Glücksspiel.

Jedenfalls dann doch beim Händler um die Ecke 3 Bässe ausprobiert, wobei ich natürlich feststellte dass die ganz billigen Teile sich ebenfalls nach Brennholz anfühlen. Daher noch ein wenig draufgelegt und nun einen für 220 Tacken geschossen: Ein Aktiv Bass im Fender Precision Look von irgendeiner Korea-Firma. Spielt sich bombig und hat so ziemlich jeden Bass Sound den man sich wünschen kann schon eingebaut.

Gestern kam ich reichlich spät erst aus der Kneipe und hab ihn aber doch noch frühmorgens mal an Garage Band angeschlossen. Der Unterschied ist gigantisch! Ich merke nun erstmal welche Frequenzen den Songs fehlten. Auch die Drums klingen gleich besser, da sie auf einem Teppich aus Bass stehen. Und die Töne sterben nicht nach einer Sekunde ab. Und und und. Hat sich jedenfalls gelohnt. Werde nun am Wochenende bei ein paar Songs nochmal den Bass overdubben. Aber nicht bei allen, denn ich will auch bei bestimmten die Spontanität nicht vermasseln. Und authentisch solls ja auch sein.

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