Es gibt Filme, da weiss man schon vorher dass sie schlecht sind und man will aber trotzdem rein. So wie man immer wieder in eine Geisterbahn will obwohl sie von aussen immer besser aussieht als die Pappmonster drinnen, hat mich auch das Plakat von dem neuen Grusel-Schinken Hollywoods namens Van Helsing angemacht wie so eine Geisterbahn. Gleichzeitig wusste ich, dass dieser Film vom gleichen Regisseur wie "Die Mumie" ist und deshalb eigentlich nur grausig sein kann. Ich hatte recht.

Also sind Bart und ich gestern nach reichlicher Vorbereitung (wir haben versucht uns auf Bullshit einzustellen) reingegangen. Wir wurden nicht enttäuscht. Der Film lässt einfach alles was schonmal gebissen, gegrunzt oder sonst irgendwie erschrecken wollte aufmarschieren: Frankenstein, Dracula, Werwölfe, irre Wissenschaftler, ein Bela Lugosi-Verschnitt, fliegende Monster, der Glöckner von Notre Dame... Dazu bedient man sich noch bei James Bond, Stargate und weiteren Klassikern der Filmgeschichte. Aber nicht so dass dies irgendwie cool wirken würde.

Das ganze wird in zirka 15 Showdowns inszeniert, die im einzelnen eine Frequenz von 5 spm (Spezialeffekte pro Minute) erreichen. Und zwar so, dass jede Wirkung komplett verpufft. Gruseln sowieso völlig ausgeschlossen. Das Hirn macht einfach Tilt.

Dennoch muss man den Film, auch wenn er grottenschlecht ist, einen gewissen Unterhaltungswert zugestehen. Man amüsiert sich an einigen Stellen prächtig über den Schwachsinn (allerdings waren wir die einzigen. Der Rest des Publikums bestand aus Manta-Fahrern, die mit offenstehenden Mund schwiegen und staunten). Dazu ist der Quatsch wirklich nett designt, wie auch das Filmplakat. Und Hugh Jackman macht nicht nur als Wolverine ne gute Figur - auch wenn er einem oft leidtut, dass er seine Milliönchen mit so nem Bullshit verdienen muss (muss er?).

Die schönste Szene zum Schluss. Der wirklich dämliche aussehnde Frankenstein fährt am Ende mit einem Floß in den Sonnenuntergang. Barts Kommentar dazu: "Naja die in Afrika werden ihn bestimmt auch mögen".