Dienstag, 12. Oktober 2004

Koyak bei Snickers Wildkarts


Am Wochenende hatte ich meinen ersten Einsatz als Profi-Rennfahrer: Snickers engagierte mich als Fahrer für seinen Wildkarts Wettbewerb in Berlin. Naja kommen wir mal wieder runter auf den Boden der Tatsachen: Ich hab die Teilnahme beim Preisausschreiben gewonnen und durfte mitmachen. Egal. Jedenfalls fühlte sichs trotzdem ein wenig wie oben beschrieben an. Leicht nervös hingefahren, mit dem Shuttle ins Hotel, sofort zur Rennstrecke, in den Overall, Fahrerbriefing, Rennen!

Monaco ist was für Anfänger: hier ist die gesamte Strecke ein Tunnel!

Die Strecke war schon was Besonderes: auf einer ausgedienten U-Bahn-Trasse direkt unter dem Berliner Reichstag wurde im Kreis gefahren. Allerdings war es um ehrlich zu sein die fahrerisch anspruchsloseste die ich bisher gefahren bin: zwei ewig lange Geraden, die nur durch eine Spitzkehre unterbrochen wurden. Einzige Herausforderung: das Gehoppel der Schlaglöcher und eine schnelle Kombination bei den Boxen.

Die Halbinger Kurve bei den Boxen

Aber ich sollte nicht so arrogant mein Maul aufreissen, denn mein Team ist dritter geworden - allerdings von hinten. Ja es wurde in Teams angetreten a drei Mann. Der Startplatz wurde gelost. Wir gingen von Platz 7 ins Rennen (von 13) und bekamen von Anfang an Druck von hinten. Unser erster Mann verpasste sich dann zur Krönung irrtümlich noch selbst eine Drive-Through-Penallty durch die Box (dazu nochmal ganz herzlichen Glückwunsch von mir!!!) Beim Fahrerwechsel musste man 2o Runden auf einer Carrerabahn hinlegen, wo wir sicherlich auch nicht geglänzt haben.

"Es woar mir eiinfach zu bleed immer nur Kreis rum zu foan"

Endlich konnte ich losfahren. Meine Stärke ist ja die pure Traktion - schliesslich presse ich die Pneus mit über 100 Kg Fahrergewicht auf die Bahn. Aber wie oben beschrieben war auf dem Kurs alles bloss nicht Traktion gefragt. Auf der Geraden bin ich eher das TCR-Hindernissfahrzeug. In den Kurven hol ich natürlich durch meine Reliäbilidi, Credibilidi und Performäääns alles wieder raus, aber es gab ja keine Kurven! Naja ich bekam eine blaue Flagge und hab ansonsten keine Sau auf der Strecke getroffen.

Der dritte Mann ist noch nie in seinem Leben Kart gefahren und ist entsprechend angriffig zur Sache gegangen. Nach nur drei Aufwärmrunden entdeckte er freudig, dass man auch mit Gas aus der Kurve fahren kann und verteidigte tapfer unseren glorreichen 10. Platz. Grossartig! Wenn noch Fragen zu diesem Ergebnis offen sind, wendet Euch bitte an meinen Pressesprecher.

Zum Glück war auch SMcQ samt Frau in Berlin und holten mich ab. Ihm haben wir auch die fantastischen Bilder zu verdanken. Wir begossen den Triumph mit einigen Bierchen - wonach ich glatt vergass in meine Hotelsuite unter den Linden zurückzukehren. Besser so, denn am Sonntag hiess es nach dem continental Breakfast wieder "Steig ei mir foan in de Dschechei!"

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