Gestern abend hat DarkSpirtus (Barts kleiner Bruder) einen Film vorgeschlagen den wir uns unbedingt anschauen müssten. Ein Horror Film namens The Ring. Ich war erst skeptisch, aber als er erklärte dass der Film komplett ohne Gemetzel und Gedärm auskommt, aber permanente Schocks und Schauer erzeugen soll, war ich doch neugierig.

Und er hatte recht: Die Story fängt simpel an. Ein Teenager erzählt eine typische "Urban Legend". Darin geht es um eine mysteriöse Videokassette. Angeblich soll jeder der sie anschaut genau 7 Tage später das zeitliche segnen. Das Mädel stirbt tatsächlich und man wird als Zuschauer mächtig neugierig. Eine Reporterin bekommt Wind von der Sache und geht der Sache auf den Grund. Und schaut sich dummerweise selbst das Video an. So wie ihr Freund und ihr Sohn...

Mehr wird nicht verraten, jedenfalls ein genialer, stimmungsvoller Horrorfilm, der mich packte wie lange kein anderer Film mehr. Alleine das Video, eine Sammlung mysteriöser Bilder, jagt mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Die Auflösung und das Ende des Films noch mehr.

Hier noch der Link zur offiziellen Site, aber schaut nicht zuviel auf der Site rum, falls Ihr vorhabt den Film anzuschauen (SCHPOILER-Alarm oder wie das heisst):

The Ring official Site

Es gibt Filme, da weiss man schon vorher dass sie schlecht sind und man will aber trotzdem rein. So wie man immer wieder in eine Geisterbahn will obwohl sie von aussen immer besser aussieht als die Pappmonster drinnen, hat mich auch das Plakat von dem neuen Grusel-Schinken Hollywoods namens Van Helsing angemacht wie so eine Geisterbahn. Gleichzeitig wusste ich, dass dieser Film vom gleichen Regisseur wie "Die Mumie" ist und deshalb eigentlich nur grausig sein kann. Ich hatte recht.

Also sind Bart und ich gestern nach reichlicher Vorbereitung (wir haben versucht uns auf Bullshit einzustellen) reingegangen. Wir wurden nicht enttäuscht. Der Film lässt einfach alles was schonmal gebissen, gegrunzt oder sonst irgendwie erschrecken wollte aufmarschieren: Frankenstein, Dracula, Werwölfe, irre Wissenschaftler, ein Bela Lugosi-Verschnitt, fliegende Monster, der Glöckner von Notre Dame... Dazu bedient man sich noch bei James Bond, Stargate und weiteren Klassikern der Filmgeschichte. Aber nicht so dass dies irgendwie cool wirken würde.

Das ganze wird in zirka 15 Showdowns inszeniert, die im einzelnen eine Frequenz von 5 spm (Spezialeffekte pro Minute) erreichen. Und zwar so, dass jede Wirkung komplett verpufft. Gruseln sowieso völlig ausgeschlossen. Das Hirn macht einfach Tilt.

Dennoch muss man den Film, auch wenn er grottenschlecht ist, einen gewissen Unterhaltungswert zugestehen. Man amüsiert sich an einigen Stellen prächtig über den Schwachsinn (allerdings waren wir die einzigen. Der Rest des Publikums bestand aus Manta-Fahrern, die mit offenstehenden Mund schwiegen und staunten). Dazu ist der Quatsch wirklich nett designt, wie auch das Filmplakat. Und Hugh Jackman macht nicht nur als Wolverine ne gute Figur - auch wenn er einem oft leidtut, dass er seine Milliönchen mit so nem Bullshit verdienen muss (muss er?).

Die schönste Szene zum Schluss. Der wirklich dämliche aussehnde Frankenstein fährt am Ende mit einem Floß in den Sonnenuntergang. Barts Kommentar dazu: "Naja die in Afrika werden ihn bestimmt auch mögen".

Wer hätte das gedacht? Nach dem dritten Teil von Herr der Ringe sehe ich gleich wieder einen Film, der einfach komplett begeisternd ausfällt. "Der letzte Samurai" kann man gut mit "Der mit dem Wolf tanzt" vergleichen. Diesmal sind aber nicht die Indianer die Wilden, mit denen man sich im Laufe des Films anfreundet, sondern die japanischen Samurai.

Ein Captain der US Army im 19. Jahrhundert ist nach einigen Indianer-Raubzügen psychisch schwer angeschlagen und dem Suff verfallen. Weil er Geld braucht lässt er sich von japanischen Kaiser rekrutieren um einen Aufstand eines Samurai-Klans niederzuschlagen. Natürlich geht die Sache schief und der Held, wirklich brilliant gespielt von Tom Cruise, landet bei den wilden Kriegern. Nach dem Kulturschock wird er zum Überläufer, bis er selbst als Samurai in die Schlacht zieht.

Bis auf ein paar leicht überzogene Szenen (die Helden brauchen wieder mal 20 Kugeln bis sie das zeitliche segnen) hält der Film ein konstant hohes Niveau. Toll sind wieder mal die Schlachtszenen, die Kampfkunst und die packenden Landschaftsbilder. Also nix wie rein!