Bayern hat gewählt und Stoiber grinst erwartungsgemäss triumphierend in die Kamera. Die SPD wurde nicht nur abgewatscht - sondern geht sogar für die Umsetzung des Projekts 18 in die Geschichte ein.

Die CSU/CDU ist in einer glücklichen Lage. Die zeigen auf die anderen und sagen "die sind schuld". Wir könntens besser. Wenn es aber um konkrete Lösungen geht hält man sich ebenfalls schwammig bedeckt. Jedenfalls ist das bayerische Ergebniss kein Erfolg der aus Stoibers Politik kommt, sondern ein Protest gegen den Schlingerkurs in Berlin, und - vielleicht noch bedeutender - gegen das Dosenpfand.

Es gibt aber noch Hoffnung: die SPD könnte langsam erkennen, dass es nun wirklich nichts mehr zu verlieren gibt und zur Abwechslung mal handeln.

Herrlich ist ja die aktuelle Titelgeschichte im Spiegel um das Dosenpfand, wohl die größte Pleite in Deutschland im Jahr 2003. Alle im Artikel beschriebenen Szenarien hatte ich auch schonmal: "Was soll ich mit dem blöden Bon, ich komme nicht mehr so schnell an den Münchner Hauptbahnhof". Dazu stinkende PET-Flaschen und Bierdosen die man zuhause sammelt um sie irgendwann mal abzugeben. Bei der nächsten Aufräumaktion haut man den ganzen Krempel doch wieder in die Tonne weils einem Wurscht ist. Ich hab es jedenfalls seit der Einführung nicht einmal geschafft das Pfand wiederzubekommen. Danke für den Quatsch.

Heute ist wieder mal so ein Neid-Feiertag: Das heisst in Bayern und anderen gesegneten Bundesländern ist ein Feiertag, während ich im heidnischen Hamburg sitze und ackere. Sollte Super-Minister Clement die Wirtschaft über fehlende Feiertage ankurbeln wollen (ganz tolle Idee: nicht das marode System ist schuld an der Krise, sondern die dicken, faulen Deutschen) wird man jedenfalls hier wohl kaum was davon merken - ausser er streicht Weihnachten, denn den gibts ausnahmsweise auch hier.