Gestern gab Gerhard Berger seinen Rücktritt als Motorsportdirektor bei BMW bekannt. Zwar bleibt er uns schon noch bis etwa September erhalten, doch er will nach und nach aussteigen und sich mehr privaten Geschäften widmen. Schade kann ich nur sagen. Auch wenn ich nie der größte Fan des Tirolers zu aktiven Fahrerzeiten war, desto mehr schätzte ich seine ehrlichen, trockenen und oft witzigen Interviews als Teamleader bei Williams. Man erinnere sich an seinen Kommentar zur Ferrari Stallregie in Spielberg: "A so a Kaschperltheater hob I noch nie gsehn..." oder seine trockene Analyse, als Heißsporn Montoya im Training wieder mal Blechschaden verusacht hat: "Wer am Limit fährt muss ab und zu übers Limit, so is des halt." Und wer denkt als Fahrer wäre er nicht so cool gewesen, dem empfehle ich mal sein Buch "Zielgerade" zu lesen. Schon das Kapitel über seine Spässe mit Senna und seine Besuche bei George Harisson sind den Kauf wert.

Die FIA-Reglements-Kapriolen werden doch immer besser: jetzt soll man schon vor dem Zeittraining die Tanks für das Rennen füllen. Danach ist Nachtanken bis zum Start verboten. Donnerwetter da habt Ihr Euch was feines ausgedacht! Damit wird das Qualifying - oft spannender als die Prozessions-Rennen - zur lächerlichen Posse. Die Pole holt zukünftig der, der im Rennen am ehesten zum Nachtanken reinkommt. Zu Erinnnerng: Ein Kilo Sprit macht Pro Runde je nach Kurs ca. ne halbe Sekunde. Also wird dann nicht mehr der schnellste sondern der leichteste am Samstag gewinnnen. Langsam sieht mir das nach blindem Aktionismus aus. Hauptsache möglichst viel Durcheinander wirbeln, damit sich die gähnende letzte Saison nicht wiederholen kann. Ich hab noch nen Vorschlag: Verbietet doch die Flügel. Dann ist garantiert nichts mehr so wie es einmal war.

Während Kollege de la Rosa noch als Testfahrer bei Mercedes untergekommen ist war kein Sitz bei einem Team für Eddie übrig. Jordan war anscheinend noch interessiert, doch Ede war wohl ein wenig zu teuer. Goodbye. Mehr dazu bei f1 plus.