In den letzten Jahren waren die Präsentationen der neuen F1 Autos bei weitem uninteressanter als zum Beispiel noch 1995. Damals war es noch spannend ob der neue Wagen eine hohe, niedrige Nase oder gar eine abenteuerliche Lösung mit Zusatzflügel wie der McLaren haben würde. In den 70ern war sowas noch spannender. Da gab es echte Revolutionen wie das Ground Effect Auto von Lotus, exotische Autos wie den 6-Rad Tyrell oder einfach sehenswerte Fehlkonstruktionen wie den Eiffelland-March, den Luigi Colani seine typischen Kurven verpasste.

In den letzten Jahren bewegten sich die unterschiede im Millimeterbereich und man musste schon ein paar Semester Aeronautik oder Flugzeugbau studiert haben, um sich an den Nuancen zwischen den Autos noch freuen zu können. "Wow, der neue Ferrari mit hohen Abgas-Lufthutzen und einer gewagt geschwungenen Nase!" Aber im Endeffekt sahen die Karren alle gleich aus.

Dieses Jahr macht der neue Williams-BMW Hoffnung: Er hat eine Schnauze wie ein Schaufelbagger, die man so echt noch nicht gesehen hat. Ich finde sie zwar ausgesprochen hässlich, aber immerhin mal wieder ein radikalter Ansatz. Dennoch hoffe ich nicht, dass er allzu erfolgreich sein wird, denn dann würden bald nur noch Schaufelbagger um die Kurse kreisen! Eine Übersicht der bisher vorgestellten Autos gibt es bei f1 welt.

Ich wollte den Japan GP natürlich live aus den berühmten sechs Perspektiven von Premiere geniessen (auch wenns nicht wirklich sechs sind, denn wer brauch schon einen SMS-Kanal mit schwachsinnigen Umfragen?). Aufgrund meines Restallohol-Gehalts am Sonntag morgen hatte ich immerhin zwei Perspektiven (ich sah noch doppelt) als ich mir die erste Wiederholung des Rennens reinzog.

Das Rennen stand ja schon durch das Getröpfel gegen Ende des Qualifyings unter schwierigen Vorzeichen, sollte aber beweisen wie schwierig es sein kann einen einzigen Punkt zu holen. Den ersten Herzinfarkt bescherte der Rempler mit Sato. Dennoch sah ich da nicht unbedingt schwarz, denn so ein Malheur lässt sich noch relativ leicht in einen ersten längeren Boxenstopp ummünzen.

Schlimmer war der wildgewordene Ralf Schumacher, der mit Schumi und Da Matta ein nervenzerreissendes Sandwich bildete. Bei jedem Anbremsen auf die Schikane bekam ich grauere Haare. Als dann die Regie in die Heckkamera von Da Matta schaltete und nur noch Rauch und zwei vorbeischiessende Schumachers zu sehen waren fiel ich fast in Ohnmacht.

Beruhigend war die stabile Führung von Rubens Barrichello und ein irgendwie nicht ganz so starker Kimi. Dann war der Titel endlich in trockenen Tüchern und wieder mal musste ich schon ein wenig heulen. Sechsmal Weltmeister! Dafür bennenne ich diese Site für diese Woche in Speedway 6 um!

Manager Willy Weber hatte zufällig die neue Schumi WM-Mütze gleich dabei, die dieses Jahr mit 6 güldenen Streifen an Hässlichkeit kaum zu überbieten ist, aber bestimmt wieder millionenfach an gröhlende Rotzbremsenträger verkauft werden wird.

Die Saison 2003 war jedenfalls spannend bis zuletzt, was an der neuen Punkteverteilung und vor allem auch an der Reifensituation liegt. Da können wir uns doch auf 2004 freuen.

Zur Einstimmung auf das kommende F1-Wochenende gibts mit einiger Verspätung noch ein paar Bilder vom Hockenheim GP, wo die Speedway 5 Reporter direkt vor Ort waren.

Dann drücken wir mal die Daumen dass wir am Montag an dieser Stelle den sechsten Titel feiern können!

Schumi dreht ne schnelle Runde im freien Training. Blick von der Südtribühne aufs Motodrom. Der Original Reifenstapel wo Schumi mal rausgerutscht ist (bitte mit Ehrfurcht behandeln!). Boxenluder gabs auch!