Mittwoch, 31. August 2005

Soundtrack meines Lebens


Ein Kapitel musste in unserer Hochzeitszeitung von der Redaktion leider gekürzt werden: der Soundtrack meines Lebens, verfasst von KarlKnapp. Hier nochmal der ungekürzte Directors Cut. Ich muss sagen: Kaum jemand kennt meinen Geschmack besser und hat in dermassen perfekt auf den Punkt gebracht. Aber ich übergebe an KarlKnapp:

Ich habe mir in den letzten Tagen wirklich viele Gedanken über den "Soundtrack of Koyak's Life" gemacht. Es ist eine reizvolle aber ebenso schwierige Aufgabe, denn ich könnte auf Anhieb 30 verschiedene Bands nennen, die in diese Liste aufgenommen werden sollten. Insofern musste ich viel hin und her überlegen, wer jetzt in diese Top Ten aufrücken darf.

Ich kann auch mich dabei auch nicht auf eine wertende Rangfolge festlegen, denn die verschiedenen Bands und Songs sind nicht so einfach miteinander vergleichbar. Deshalb habe ich versucht, eine gewisse chronologische Zeitenfolge als Gliederung heranzuziehen.

Man kann sagen, dass es bei /Koyak immer wieder so genannte "Phasen" gab, in denen eine bestimmte Band oder Musikrichtung im totalen Focus seiner Sympathien stand. Das soll nicht heißen, dass er nach Ablauf dieser "Phasen" kein Interesse mehr für diese Bands zeigte. All diese Bands werden von ihm noch zur passender Gelgenheit und Laune wieder gehört. In diesen "Phasen" widmete er sich meistens dem gesamten Ouvre dieser Band, deswegen stehen die ausgewählten Songs immer als Beispiel für das Band-Gesamtwerk.

  1. Kiss - God of Thunder:

Als ich unseren heutigen Bräutigam 1987 als Zuhörer meiner damaligen Band kennenlernte, hatte er seine erste heiße "Kiss"-Phase schon hinter sich. Als Kiss Ende der 90er Jahre noch einmal ein Comeback in der Originalbesetzung und mit Make-Up unternahmen, war die Freude von Koyak riesig groß, die Götter seiner Teenager-Zeit noch einmal mit ihrer berühmten und einzigarten Bühnenshow wie in den 70er Jahren zu erleben.

"God of Thunder" habe ich deswegen ausgewählt, weil es das charakteristische Lied für seinen Lieblings-Kiss Gene Simmons ist, auch wenn das Lied vom zweiten Kiss-Chef Paul Stanley verfasst wurde.

  1. AC/DC - Hell ain't a bad Place to be

Auch die andere große Hard-Rock-Kapelle hatte in Koyakss Leben ihre erste Hoch-Zeit in seinen Teenagerjahren. Seine Abitur-Facharbeit war eine Biographie über AC/DC. Und ich glaube, er kann auch heute noch nahe zu jeden Song der ersten sechs oder sieben AC/DC-Scheibe aus dem Stegreif singen bzw. auf der Gitarre anstimmen. 1990 gründeten wir beide auch eine Band namens "Bon's Balls", in der wir ausschließlich AC/DC-Lieder nachspielten oder besser gesagt nachspielen, denn erst Ende 2004 standen wir wieder mit diesem Projekt gemeinsam auf der Bühne.

"Hell ain't a bad Place to be" habe ich deswegen ausgewählt, weil sich Koyak gerade vor diesem letzten Gig als großer Fan jenes Liedes geoutet hat und er als "Godfather of Stageannouncing" hierzu eine geniale Ansage vom Stapel ließ.

  1. Slayer - Angel of Death

Ich vermute, die folgende Geschichte dürfte sich im Frühjahr 1988 zugetragen haben: Ich ging mit ein paar Kumpels zu einer kleinen Fete in Höchberg, die der junge Mann gab, mit dem ich in der Schule gelgentlich mal über Musik gequatscht hatte, dem ich eine Demokassette meiner damaligen Band "Logan B." verkaufen konnte und der mit seiner Band "Floyd Rose" vor uns als Vorgruppe aufgetreten war: Er hieß Koyak. Es könnte eventuell seine Geburtstagsfete gewesen sein. Zumindest hatte er sturmfreie Bude. Ob seine Eltern allerdings wussten, was da in ihrem Haus abging ..

Was mir bis heute von diesem Abend ins Gedächtnis eingebrannt hat, ist die Performance des uns allen bekannten 2-Meter-Kerles, der mit einer akustischen Gitarre bewaffnet die Performance aller vier Mitglieder der Trash-Metal-Band Slayer im Wechsel imitierte. Wir Anderen konnten uns vor Lachen kaum auf den Beinen halten. Das war das erste Mal, an dem mir bewußt wurde, was für ein großer Entertainer und Spaßmacher da am Werk war.

"Angel of Death" habe ich gewählt als Repräsentanten seiner damaligen Vorliebe für Trash- und Speedmetal, denn bis heute habe ich Koyaks Ausspruch im Ohr: "Die LP "Reign in Blood" von Slayer - deren erster Song "Angel of Death" ist - ist die ultimative Trash-Metal-Platte für alle Zeiten!" Recht hat er!

"Koyak Mosh!!"

  1. Mötley Crue - Dr. Feelgood

Doch nicht nur die trashige Seite des Hardrock hat(te) es Koyak angetan. Nein, auch bei den sogeannten "Haarspray/Glamour/Poser"-Bands gab/gibt es einige, die es ihm angetan hatten/haben. Ganz vorne dabei waren neben den Christrockern von "Stryper" das wilde amerikanische Quartett "Mötley Crue", deren Autobiographie "The Dirt" er vor ein paar Jahren wissbegierig verschlang. Mit "Pistols ´n Flowers" gründeten wir 1989 eine Parodiekapelle auf diese Art von Bands und hatten zwei legendäre Auftritte in Würzburg, bei denen viele der Zuschauer tatsächlich glaubten, dass wir echte Amerikaner wären.

"Dr. Feelgood" habe ich deshalb als Repräsentanten für diesen Musikstil genommen, weil ich dabei war, als Koyak die gleichnamige LP im "Duttenhofer" in Würzburg gekauft hat und wir beide über den Titel des Intros zu diesem Song namens "T'nT" (Terror in Tinseltown) schlapp gelacht haben.

  1. Led Zeppelin - Dazed and Confused

1990 veröffentlichen Led Zeppelin ihre CD-Box "Remasters", die unseren jungen Helden sofort in ihren Bann zog und dann ständig in den Räumen seiner ersten eigenen, "Woodstock" genannten Wohung im Würzburger Stadtteil Grombühl zu hören war, die er zusammen mit seinem alten Klassenkameraden "Bembel" bezogen hatte.

Allerdings konnte sich Stefan auch hier nicht immer genau festlegen, welches der vier Mitglieder von Led Zeppelin er am liebsten sein wollte, insofern schlüpfte er in alle vier Rollen, einschließlich der des Keyboarders J.P. Jones, wenn er an seinem Mini-Tasteninstrument "Tone-Bank" den Song "No Quarter" spielte.

"Dazed and Confused" haben wir später gemeinsam sowohl mit unserer Band "Deisdl Beils" als auch mit den "Moondogs" nachgespielt. Und nachdem wir den Song im November 2004 wieder bei unserem jährlichen "Moondogs"-Auftritt im Würzburger Immerhin dargeboten hatten, wurde er von den Beul-Schwestern, zwei langjährigen Bekannten, mit den Worten gelobt: "Wir waren da gerade im Nebenraum, aber da hat es geklungen, als würde Robert Plant (der Led Zeppelin-Sänger) höchstpersönlich auf der Bühne stehen."

  1. The Doors - When the Music's over

Jetzt kommen wir zu der Zeit so gegen 1991/92, als das "Woodstock", das Koyak nach "Bembels" Auszug dann alleine mietete, mit diversen Jim Morrison-Postern bzw. -Tüchern ausstaffiert war und unser junger Held eben jenem Rock-Idol auch äußerlich sehr nahe kam: Schlaghose, Batik-Shirts, Stirnband, lange Haare und gelegentlich auch mal ein Vollbart wie Jim Morrison in seiner späten Lebensphase. Passend zu diesem Look gründeten wir zu dieser Zeit mit "The Planet Electric" eine Retro-Band, mit der wir eigene Songs im Stile der 70er Jahre schrieben.

Zu "When the Music's over" gibt es natürlich auch wieder eine schöne Begebenheit: Koyak trat mit seiner Band "Alien Waterkiss" - die machten einen gekonnt-wilden Mix aus Hardrock und Funk - beim Würzburger "Umsonst & Draußen"-Festival auf und konnte deshalb an allen 3 Tagen umsonst trinken. Das nutzte er am Tag nach seinem Auftritt leidlich aus. Als unser alter Kumpel Zoltan und ich ihn links und rechts stützend davor bewahrten, vom Sebastian-Kneipp-Steg in den Main zu stürzen, waren die einzigen Worte, die Koyak noch über die Lippen brachte: "The Scream of the Butterfly", eine Textzeile aus eben jenem Doors-Songs "When the Music's over". Das dafür aber permanent!

  1. The Beatles - Strawberry Fields

Eine Band, die in Koyaks Leben immer wieder eine Rolle spielte, sind die guten alten "Stars aus Liverpool". Und nicht nur die gemeinsamen Werke der Fab Four haben es ihm angetan, auch die späteren Solowerke von John, Paul, George und Ringo (na ja) waren oft in seiner Heavy Rotation. So sind Koyaks in Heimarbeit aufgenommen CDs "The lost Koyak Tapes" wohl auch ein bißchen inspiriert von den "Lost Lennon Tapes". Auch versucht er, regelmäßig an den von unseren alten Kumpels Colonel Tom Spalter und Heinz Blues abgehaltenen "Beatles Conventions" teilzunehmen und auch dort seinen musikalischen Beitrag zu leisten

Ich habe die Beatles chronologisch an dieser Stelle eingeordnet, da Koyak im Winter 1992/93 wegen einer verlorenen Wette auf dem Dach der Garage meiner Eltern in Waldbüttelbrunn bei Würzburg ein legendäres "Rooftop-Concert" gab - ganz im Stile des letzten gemeinsamen Auftritts der Beatles auf dem Dach des Hauses ihrer Plattenfirma.

Der erste Song, den er dabei zum Besten gab und welches einer unserer Nachbarn auf Video für die Nachwelt festhielt, war "Strawberry Fields".

  1. Grand Funk Railroad - Inside lookin out

Meiner Erinnerung nach schrieb man wohl das Jahr 1993, als es einem amerikanischen Hard-Rock-Trio gelang, einen bleibenden Eindruck in Koyakss musikalischer Welt zu hinterlassen. Die Art, wie Sänger und Gitarrist Mark Farner Grand Funk Railroad anführte, war die musikalische Traumrolle, die Koyak dann später selbst bei seinem Cover-Trio "Cosmic Pepper" in Leipzig verkörperte.

Und genau auch mit dieser Band veröffentliche er dann auch als Abschlussarbeit seines Studiums ein selbst inszeniertes Live-Video eben jenes Songs "Inside lookin out".

  1. Santana - Black Magic Woman

Beinflusst von Colonel Tom Spalter landete Koyak so etwa im Jahre 1994 dann beim Werk des großen Gitarristen Carlos "Devadip" Santana. CDs wie "Abraxas" und Lieder wie "Oye como va" waren nun erste Wahl und schon bald beherrschte Koyak schon die ersten Santana-Songs auf der Gitarre, so dass er uns gar überzeugen konnte, "Black Magic Woman" mit den "Moondogs" nachzuspielen.

In der Nacht nach unserer ersten öffentlichen Darbietung dieses Lieders beim "Halle-Rock" in Güntersleben bei Würzburg im Herbst 1994 waren wir dann im "Woodstock" gemeinsam Zeugen eines für Koyak größten Sportereignisse aller Zeiten: Michael Schumacher gewann in dieser Nacht seinen ersten Formel 1-Weltmeister-Titel - indem er Damon Hill über die Reifen fuhr und beide ausschieden.

Koyaks große Begeisterung für Schumi war gerade erst wenige Monate davor von Heinz Blues bei unserem gemeinsamen Sardinien-Urlaub erweckt worden.

  1. Elvis Presley - Heartbreak Hotel

Und schließlich möchte ich zu DEM Hero von Koyak kommen: Der King himself. Der war und ist die absolute musikalische Instanz in seinem Leben und wird es wohl auch immer sein. Gerade in den letzten Jahren hat der King bei Koyak ein beachtliches Comeback gefeiert. Ich vermute mal, dass von den ca. 8000 Liedern, die sich auf Koyaks iPod befinden, ca. 1000 von Elvis sind. Sein Web-Log "Speedway5" trägt den Untertitel "Portal für Racing, Elvis, Games & more". Noch Fragen???

Hier fällt es mir besonders schwer, irgendeinen Song repräsentativ auszuwählen. "Fever" haben wir beispielsweise schon 1989 bei Auftritten unserer damaligen Hauptband "Skänner" dargeboten. "Can't help falling in Love" bildet den Abschluss eines jeden "Moondogs"-Gigs. Und von "Suspicous Minds" gibt es eine hervorragende Version der "Associals", dem ersten musikalischen Projekt von Koyak überhaupt, bei denen er ständig seine Mitmusiker "Philthy Frank", "Cool Urmel" und "Black Bembel" feuerte.

Entschieden habe ich mich allerdings für "Heartbreak Hotel", da ich mich noch immer leibhaftig daran erinnern kann, wie Koyak diesen Song in der "Karaoke Bar" in Leipzig dargeboten hat. Seitdem weiß ich: Elvis lebt!!!!

OK, es fehlen noch jede Menge für Koyaks Leben wichtige Musiker:

Judas Priest, Humble Pie, Lenny Kravitz, The Stray Cats, AIR, Jean Michel Jarre undundund

Und auf keinen Fall was Deutsches !!!!

Aber ich sollte mich ja auf 10 beschränken ...

Karl Knapp

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Montag, 22. August 2005

Impressionen vom Welt-Astra-Tag


In Hamburg gibts jedes Jahr einen sehr hohen, heiligen Feiertag, den Welt-Astra-Tag. Unsere alte Trinkgemeinschaft aus dem Old Sailor beging diesen hohen Tag in würdigem Rahmen, indem wir ein paar des befeierten Hopfengetränks erst im Freien, dann im Sailors Inn und am Ende dann doch im Old Sailor zu uns nahmen. Dabei entstanden folgende Aufnahmen, die ich Euch nicht vorenthalten will:

Es wurde wieder grossflächig gepflockert (für alle: Tätowiert)! Aber mal ganz ehrlich: Es gibt nur ein wahres Tatoo-Motiv, wie dieser Herr im Old Sailor beweist. Ich ziehe meinen Hut vor diesem Tatoo!! Sitzt, wackelt und hat Durst: Der offizielle Astra Wackel-Dackel. Ab sofort im Inventar des Graceland Billbush.

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Ratze World Tour 2005


Am Wochenende war ich froh dass ich nicht in Köln wohne. Nicht dass ich was gegen die Stadt hätte. Nein nein, vielmehr deswegen, weil die armen Jecken ja von ungefähr 4 Millionen Rucksack- und Halstuchträgern aus aller Welt besucht wurden, die dem neuen Mega-Popstar aus Deutschland bewundern wollten: Unseren neuen Papst, der wir ja laut Bild alle sind.

Da werden bei mir gar grausame Erinnerungen an den Kirchentag in Leipzig wach, zu dessen Zeit ich in dieser Stadt wohnte. Keine Strassenbahnfahrt ohne "Kumba-jah", kein Stadtbummel ohne Mundorgel-Hits. Der Höhepunkt war dann ein Gig meiner damaligen Band in einer Kneipe, die dann leider auch mit diesem Publikum gefüllt war. Da hatte ich die ganze Zeit angst dass irgendwann stinkende Birkenstock-Schlappen auf die Bühne fliegen. Zu John Lennons "Cold Turkey" gabs in der Menge Barfusstanz mit unmenschlichen Verrenkungen. Die Kirchentägler mochten uns also Gottseidank.

Die frohe Botschaft kommt aber am Schluss: Der nächste Weltjugendkirchentag ist in Sydney. Und das ist verdammt weit weg!

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